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Verschleppte Erkältung: So vermeiden Sie ernste Gefahren


"Ist doch nur ein Schnupfen"
Das droht, wenn Sie eine Erkältung verschleppen


Aktualisiert am 05.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Viele Erkrankte machen denselben Fehler: Sie nehmen sich nicht genügend Zeit, um die Erkältung richtig auszukurieren.Vergrößern des Bildes
Viele Erkrankte machen denselben Fehler: Sie nehmen sich nicht genügend Zeit, um die Erkältung richtig auszukurieren. (Quelle: Michael Bihlmayer/imago-images-bilder)

Verschleppte Erkältung klingt banal, ist es aber nicht. Schnell können auf Husten, Schnupfen und Halsschmerzen ernsthafte Erkrankungen folgen.

Die Nase ist verstopft, der Hals kratzt und der Kopf brummt – viele treiben dann die Genesung von Erkältungskrankheiten mit rezeptfreien Medikamenten voran, um schnell wieder zur Arbeit gehen zu können. Doch um den Infekt vollständig auszukurieren, sollte man sich Zeit nehmen. Denn eine verschleppte Erkältung kann zu Komplikationen führen.

Info

"Verschleppte Erkältung" ist keine korrekte medizinische Bezeichnung. Umgangssprachlich ist damit ein länger andauernder und/oder komplizierter grippaler Infekt gemeint.

Erkältung wird schnell unterschätzt

Das Tückische ist: Viele Menschen unterschätzen die Gefahren einer nicht richtig auskurierten Erkältung. Anstatt bei Gliederschmerzen, Husten und anderen typischen Beschwerden zum Arzt zu gehen und sich zu schonen, ignorieren sie die Signale ihres Körpers und belasten so ihr Immunsystem stark. Als Folge dauern die Symptome oft länger an und der gewöhnliche Infekt verschlimmert sich.

Hinzu können weitere Erkrankungen kommen. Mögliche Folgen einer verschleppten Erkältung sind zum Beispiel eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), eine Mandelentzündung oder eine Bronchitis. Eine verstopfte Nase im Zuge einer Erkältung kann darüber hinaus auch auch eine akute Mittelohrentzündung verursachen. Dabei wird der Durchgangsweg zwischen Nasenrachenraum und Mittelohr nicht genug belüftet und die Erreger aus dem Rachenraum können wandern und sich im Mittelohr festsetzen. Als Folge entzündet sich die Schleimhaut im Mittelohr und produziert Sekret. So kann aus einem einfachen Infekt schnell eine zusätzliche bakterielle Infektion (Superinfektion) entstehen.

Starker Husten: Hinweis auf eine Lungenentzündung?

Die Erkältungserreger können auch die Lunge angreifen und sich in dem Organ ausbreiten. Dort verursachen sie dann Entzündungen am Lungengewebe.

Bemerkbar macht sich eine Lungenentzündung zum Beispiel durch:

  • Schüttelfrost,
  • hohes Fieber,
  • starken Husten mit Auswurf und
  • Schmerzen in der Brust.

Suchen Sie bei diesen Anzeichen daher unbedingt einen Arzt auf.

Grippe oder grippaler Infekt: Was ist der Unterschied?

Ein grippaler Infekt, auch als Erkältung bezeichnet, ist eine harmlosere Variante der echten Grippe, die durch das Influenzavirus verursacht und daher auch Influenza genannt wird. Hier liegt auch der Hauptunterschied der beiden Erkrankungen: Eine echte Grippe wird nur durch die Grippeviren der Typen Influenza A, B und C übertragen. Für einen grippalen Infekt kommen dagegen über 100 verschiedenen Virusarten wie Adeno- oder Rhinoviren infrage.

Herzmuskelentzündung durch grippalen Infekt

Auch eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) kann durch eine verschleppte Erkältung entstehen. Auslöser sind meist Viren, die sich von den Atemwegen aus im gesamten Körper ausbreiten und auf das Herz übergehen.

Anfangs ist dies nur schwer zu erkennen, da es keine eindeutigen Symptome gibt. Wer allerdings schon kleine Belastungen wie Treppensteigen oder Spazierengehen als sehr anstrengend empfindet, sollte diese Anzeichen vom Arzt abklären lassen. Typische Symptome einer Herzmuskelentzündung können auch Kurzatmigkeit, ein allgemeines Schwächegefühl und Brustschmerzen sein.

Viele Patienten fühlen sich nach Abklingen der Erkältung noch müde, nehmen ab und klagen über Brust- oder Gliederschmerzen. Auch ein unregelmäßiger Herzschlag nach einem Infekt kann auf einen entzündeten Herzmuskel hindeuten. Unbehandelt kann ein geschwächter Herzmuskel tödlich enden.

Hirnhautentzündung kann lebensbedrohlich sein

Zu den selteneren Folgen einer verschleppten Erkältung gehört die Hirnhautentzündung. Erkältungsviren können die Nasenschleimhaut befallen und von dort zum Gehirn wandern. Wer etwa eine Woche nach dem Schnupfen noch immer unter Symptomen wie starken Kopfschmerzen und einem steifen Nacken leidet, sollte deshalb so schnell wie möglich zum Arzt. Wird eine Hirnhautentzündung (Meningitis) nicht behandelt, kann sie tödlich verlaufen.

Erkältung unbedingt auskurieren

Aufgrund der vielen Risiken ist es wichtig, dass alle Krankheitssymptome abgeklungen sind, bevor Sie Sport oder alltägliche körperliche Aufgaben wieder aufnehmen. Denn auch wenn Bewegung normalerweise gesund ist, kann sie in diesem Fall schaden. Das Immunsystem ist durch die Erkältung geschwächt, und größere Anstrengungen belasten die Körperabwehr zusätzlich. Deshalb sollte jede Erkältung vollständig auskuriert werden.

Als Faustregel gilt: Nach Abklingen der letzten Symptome sollten Sie weitere sieben bis zehn Tage warten, bis Sie sich wieder körperlich anstrengen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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